14. Vellmarer Wirtschaftsstammtisch
14. Wirtschaftsstammtisch Vellmar am städtischen Bauhof
Hauptthema des Abends war in diesem Jahr der Einbruchschutz für Gewerbeobjekte, zu dem die Stadt Vellmar gemeinsam mit dem Handwerker- und Gewerbeverein ihre Gewerbetreibenden am vergangenen Freitag eingeladen hatte. Mit rund 80 Gästen war der Aufenthaltsraum im Verwaltungsgebäude am Bauhof der Stadt Vellmar nicht nur gut geheizt, sondern auch gut gefüllt.
Bürgermeister Manfred Ludewig und Thomas Dippel als 1. Vorsitzender des HGV, begrüßten die Anwesenden. Die gute Besucherresonanz bestätige sowohl die Veranstaltungsreihe und deren Fortführung sowie das Interesse an einem kommunikativen Austausch zwischen den Gewerbetreibenden, ist sich Thomas Dippel sicher. Auch die jeweils im „offiziellen Teil“ angebotenen Themen und Informationen, haben mittlerweile einen festen Platz im Programm des Vellmarer Wirtschaftsstammtisches.
Bürgermeister Manfred Ludewig ergänzt, dass schon seit längerem der Wunsch bestehe, die Veranstaltung einmal am städtischen Bauhof durchzuführen. Eine Führung und entsprechende Erläuterungen zur Einrichtung schließe direkt an den Vortrag von Kriminaloberkommissar Markus Gebauer, der als Gastredner und Fachmann des Bereichs Kriminalprävention beim Polizeipräsidium Nordhessen, zugesagt hatte, an.
Der Mittelwert der Einbruchszahlen in Gewerbeobjekte, liege bei ca. 1.300 Einbrüchen jährlich, die Aufklärungsquote bei 20 %. Wichtiger sei jedoch die Zahl der Einbruchsversuche, bei denen rd. 40 % durch entsprechende Schutzmaßnahmen abgewehrt wurden, eröffnet KOK Gebauer seinen Vortrag mithilfe einer Leinwandpräsentation.
Die drei wichtigsten Maßnahmen seien hier:
a) die organisatorischen, wie z.B.: Tageseinnahmen bzw. Bargeld jeden Abend zur
Bank zu bringen, bei größeren Beträgen besser durch einen Werttransport.
b) die mechanischen, wie z.B. einbruchhemmende Fenster, Türen, Gitter und
Rolläden zu installieren, die für das jeweilige Gewerbeobjekt zertifiziert sein
müssen, um einen späteren Versicherungsschutz zu gewährleisten und
c) die elektronischen, wie z.B. Einbruchmeldeanlagen und Videokameras
Nach einem ebenso umfassenden wie informativen Vortrag mit vielen allgemeinen Tipps zum Einbruchschutz, empfahl Kriminaloberkommissar Markus Gebauer den Gewerbetreibenden, ihre Firmengebäude und –Objekte gemeinsam mit den Fachleuten der Polizei spezifisch vor Ort zu überprüfen.
Kontakt über: Polizeiladen Kassel, Tel. 17171
Bauhof Stadt Vellmar
Anschließend informierte Bauhofleiter Günter Pleyer die Gäste des 14. Wirtschaftsstammtisches über die städtische Einrichtung „Bauhof“ und die vielseitigen Dienstleistungen, die von dort täglich im Stadtgebiet und vorrangig für die Vellmarer Bürgerinnen und Bürger erbracht werden.
Entstanden sei der Bauhof, der aktuell mit der integrierten Friedhofsverwaltung, 37 Mitarbeiter beschäftigt, eher aus der Not heraus, erzählt Günter Pleyer, und zwar zur Unterhaltung bei der Wasserversorgung sowie zur Pflege des Kanalsystems.
Die nächste dem Bauhof übertragene Aufgabe war dann die Grünpflege. Er selbst habe seine Stelle als Bauhofleiter im Jahr 1986 angetreten, so Pleyer, im Jahr 1988 sei dann der erste Gärtner eingestellt worden. Mittlerweile ist die „Gärtnermannschaft“ auf 21 Gärtner und zwei Gärtnermeister angewachsen. Neben den mehr als 6.000 Bäumen, für die Pflegepläne erstellt wurden, gehört die Rasenpflege im Bereich der Straßenbahn, der Sportplätze, Beetflächen, Verkehrsinseln, Stauden und Böschungen zum Bereich der Gärtner. 3 Mitarbeiter sind für die Grünpflege der insgeamt 4 Friedhöfe zuständig, 2 Mitarbeiter werden dauerhaft im Ahnepark eingesetzt.
Die „Schreinergruppe“ ist zuständig für die Kontrolle und Unterhaltung der städtischen Spielplätze, inklusive der Außenspielbereiche der Kitas sowie für Reparaturen in städtischen Einrichtungen.
Die „Malergruppe“ ist z.B. für das Streichen der 220 im Stadtgebiet aufgestellten Parkbänke sowie Spielplatzgeräte im Einsatz, die „Baugruppe“ erledigt kleinere Tiefbau – und Erdarbeiten, wie z.B. Austausch des Spielplatz-Sandes, der regelmäßig durchgeführt werden muss. Friedhofserweiterungen wie z.B. der Friedpark und neue Grabfelder gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet.
In der „Werkstatt“ – auch als Herzstück des Bauhofs bezeichnet – arbeiten 2 Mitarbeiter, zuständig für eigene Wartungsarbeiten. Im Kleinfahrzeugbereich, zu den z.B. Rasenmäher, Gebläse etc gehören, versuche man, die Arbeiten möglichst selbst und zeitnah zu erledigen, erklärt Pleyer. Hinzukomme die Fuhrparkverantwortung für alle Dienstfahrzeuge, die z.B. auch die Sozialstation einschließen. Immerhin umfasse der Fahrzeugpark aktuell 31 Fahrzeuge mit Kennzeichen, desweiteren noch zahlreiche Schiebe- und Rollfahrzeuge.
Am ehesten in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde wohl die „Stadtreinigungs- mannschaft“, vermutet der Bauhofleiter, wo allein 3 Mitarbeiter für die Leerung der 240 Papierkörbe im Stadtgebiet unterwegs sind. Die Kehrmaschinen zur Reinigung der Straßen und Gehwege sind eine weitere wichtige Aufgabe. Saisonal anfallende Reinigungsarbeiten, wie aktuell das Beseitigen des Herbstlaubes oder der jederzeit einsetzende Winterdienst, werden übergreifend von allen verfügbaren Mitarbeitern erledigt. Gerade der Winterdienst, der vom Bauhof bei Bedarf an 7 Tagen die Woche, beginnend um 4 Uhr morgens bis 22.00 Uhr abends (Bürgersteige bis 20.00 Uhr) geleistet wird, bedeutet jedes Jahr wieder eine neue Herausforderung und werde im Schichtbetrieb abgeleistet.
Alle vom Bauhof geleisteten und durchgeführten Arbeiten werden erfasst und entsprechend dokumentiert, so dass ein entsprechender Verwaltungsaufwand von ihm selbst als Leiter der Einrichtung und einer Bürokraft mit halber Stelle täglich zu bearbeiten ist. Organisatorisch ist der Bauhof dem Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung zugeordnet.
Als letzte Besonderheit zu seinen „Bauhof-Infos“ nennt Günter Pleyer die „Tageseinsatzgruppe Feuerwehr“, bestehend aus 17 Mitarbeitern, die im Alarmfall tagsüber ausrücken. Diese wurde ins Leben gerufen, um die Mitglieder der Feuerwehr Vellmar zu unterstützen, die aufgrund der Entfernung ihres Arbeitsplatzes, nicht schnell genug am Einsatzort sein können. Die städtische „Tageseinsatzgruppe“ verfügt selbstverständlich über eine entsprechende Ausbildung und nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil.
Nach einem „Rundgang“ durch Gebäude, Hallen und Werkstätten unter fachkundigen Führung, hatten die Gäste noch ausreichend Zeit und Gelegenheit den 14. Wirtschaftsstammtisch bei guten Gesprächen ausklingen zu lassen.