Zukunft der Wärmeversorgung in Vellmar

Veröffentlicht am: 04.04.2025

IMG_4297 Rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen Anfang April in die Mehrzweckhalle Frommershausen, um sich über den aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung in Vellmar zu informieren. Bürgermeister Manfred Ludewig begrüßte die Gäste und betonte die Bedeutung dieses Projekts für die nachhaltige Entwicklung der Stadt.

Die Stadt Vellmar hat das Büro Qoncept Energy aus Kassel mit der Planung beauftragt. In einer informativen Präsentation stellte Geschäftsführer Dr. Thorsten Ebert die bisherigen Fortschritte vor und gab einen Ausblick auf die nächsten Schritte. 

Das Planungsteam hat bereits eine umfassende Bestandsaufnahme der Wärmeversorgung in Vellmar durchgeführt. Die Analyse ergab, dass 80 bis 90 Prozent der Wärmegewinnung in der Stadt derzeit durch Gas und Öl erfolgt. Der nächste Schritt in der Planung ist die Potenzialanalyse, bei der untersucht wird, welche Technologien in den verschiedenen Gebieten der Stadt am sinnvollsten eingesetzt werden können. Dazu gehören unter anderem der Einsatz von Luft-Wärmepumpen, Solarthermie sowie die Nutzung von Erdwärme.

Die zugrunde liegenden Daten stammen von Schornsteinfegern und Energielieferanten und werden in einem sogenannten "Wärmeatlas" für Vellmar zusammengeführt. Dieser Atlas wird aufzeigen, welche Heiztechnologien in den jeweiligen Bereichen zur Anwendung kommen können. Ein zentrales Ziel ist es, herauszufinden, wo der Ausbau eines Wärmenetzes sinnvoll ist und wo dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen implementiert werden können.

Angesichts der fortschreitenden Erderwärmung geht das Büro Qoncept Energy davon aus, dass Vellmar bis zum Jahr 2045 mehr als 20 Prozent weniger Heizenergie benötigen wird. Diese Prognose unterstreicht die Dringlichkeit und Relevanz der kommunalen Wärmeplanung für die Zukunft der Stadt.

Am Anschluss an der Vortrag konnten sich die Gäste an den Ständen der EAM-Netz, der Landesenergieagentur (LEA), der Verbraucherzentrale Hessen sowie Qoncept Energy ausführlich informieren.

Hintergrund Wärmeplanungsgesetz

Im Jahr 2024 trat das Wärmeplanungsgesetz des Bundes in Kraft, welches die Bundesländer dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass in größeren Städten mit über 100.000 Einwohnern bis Juni 2026 und in kleineren Städten mit maximal 100.000 Einwohnern bis Juni 2028 Wärmepläne erstellt werden.