Spendenübergabe vor historischer Kulisse im Schloß Wihelmsthal
Die Kulturstiftung der Kasseler Sparkasse würdigt die ehrenamtliche Arbeit des Geschichtskreises Vellmar e.V. und des Kultur- und Geschichtsvereins Calden mit einer Spende von 2.500,00 Euro.
Vellmar. Die ehemalige „Silberkammer“ im Schloß Wilhelmsthal war als Ort der Spendenübergabe hervorragend ausgewählt, zumal dort die Zinnfigurensammlung Herzfeld ausgestellt ist, die seit ihrer Eröffnung im Jahr 1998 vom Geschichtskreis Vellmar betreut, instandgehalten, präsentiert und während der Öffnungszeiten beaufsichtigt wird. Seit einigen Jahren werden sie dabei von den Mitgliedern des Kultur- und Geschichtsvereins Calden bei der sonntäglichen Aufsicht unterstützt.
Begrüßt wurden die anwesenden Vorstandsmitglieder beider Vereine sowie der Regionaldirektor der Kasseler Sparkasse, Hans-Peter Siemon, von Bürgermeister Manfred Ludewig, da die Stadt Vellmar seit 1996 Eigentümerin der Zinnfigurensammlung ist, die aus rd. 10.000 Einzelexponaten verschiedene historische Szenarien, wie z.B. die Schlacht bei Wilhelmsthal vom 24. Juni 1762, nachstellt. Ein weiteres historisches Datum fügte Hans-Peter Siemon an, der als Vertreter der Kulturstiftung der Kasseler Sparkasse, die freudige Spendenbotschaft an die Geschichtsvereine überbrachte. Die Gründung der Sparkasse erfolgte immerhin im Jahre 1842 und seitdem ist das Institut nicht nur in der Region verwurzelt und präsent, sondern fördert regionale Projekte in den Bereichen Soziales, Sport und Kultur.
v.l.: Hans-Peter Siemon, Regionaldirektor der Kasseler Sparkasse, Christine Richter,Kassiererin beim Geschichtskreis Vellmar, Karl-Heinz Gauler, 1. Vors. des Geschichtskreises Vellmar, Klaus-Dieter Wiedemann, 2. Vors. des Kultur- und Geschichtsvereins sowie Gästeführer der Gemeinde Calden und Bürgermeister Manfred Ludewig (rechts: ein preußischer Soldat weist den Weg in die Silberkammer zur Ausstellung)
Die Entscheidung der Kultur-Stiftung der Kasseler Sparkasse, den Betrag von 2.500,00 Euro zugunsten der Geschichtsvereine und dieser außergewöhnlichen Ausstellung zu spenden, sei aus zwei Gründen getroffen worden, berichtet Hans-Peter Siemon. Zum einen erfolge hier die Aufarbeitung von Geschichte in der direkten Nachbarschaft, der man sich als regionales Unternehmen verbunden fühle und zum anderen sei die Zuwendung als Anerkennung für die handelnden Personen und Würdigung der jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeit zu verstehen. Wenn dies durch die heutige Spende mitdokumentiert werden kann, sei schon ein großer Teil des Spendenzwecks erfüllt worden, so Siemon.
Sowohl Karl-Heinz Gauler als 1. Vorsitzender des Geschichtskreises Vellmar, als auch Klaus-Dieter Wiedemann, der als 2. Vorsitzender des Geschichtsvereins und als Gästeführer der Gemeinde Calden im historischen Kostüm gekommen war, bedankten sich für die Spende und die Würdigung ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Es sei über die vielen Jahre nicht immer einfach, die sonntägliche Aufsicht der Ausstellung zu übernehmen, deshalb teile man sich seit einiger Zeit diese Aufgabe und somit auch die Spendensumme, die wiederum in die Erfüllung dieser Aufgabe einfließen werde. Stolz sei man auf die Zahl von über 75.000 Besuchern, die sich bisher die Ausstellung angesehen haben.
Die Zinnfigurensammlung kann sonntags (Oktober bis März) von 14.00 Uhr – 17.00 Uhr besichtigt werden, im Sommerhalbjahr (ab April) von 13.00 Uhr – 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, über eine freiwillige Spende freuen sich die aufsichtsführenden Geschichtsvereine.
Einige Ausschnitte aus den insgesamt 27 Dioramen der Zinnfigurensammlung Herzfeld im Schloß Wilhelmsthal
NACHRUF:
Am 30. November 2015 verstarb Gisela Herzfeld im Alter von 85 Jahren. Gisela Herzfeld war die Tochter des Ing. Karl Herzfeld, der die historische Zinnfigurensammlung erstellte, als Historienkenner die Szenarien detailgetreu zusammenstellte und auch selbst die 27 Dioramen baute, in denen sich die zum Teil kulturhistorischen Darstellungen aus dem Altertum sowie die Darstellungen aus der Zeit des 7-jährigen Krieges einschließlich der Schlacht bei Wilhelmsthal in der Silberkammer im Schloß Wilhelmsthal präsentieren.
Frau Herzfeld hat diesen wertvollen Nachlass ihres Vaters im Jahr 1996 per Schenkungsvertrag der Stadt Vellmar übereignet, die sich verpflichtete, die Sammlung als Ausstellung der Öffentlichkeit in geeigneten Räumen zugänglich zu machen. Die Pflege und Wartung wurde dem Geschichtskreis Vellmar überantwortet, dem sie bis zuletzt als Mitglied angehörte.
Gisela Herzfeld lebte bis zu ihrem Tod in Vellmar, die Beisetzung erfolgte im engsten Familienkreis kurz vor Weihnachten in Barsinghausen, in der Nähe von Hannover.
Der Magistrat der Stadt Vellmar und der Geschichtskreis Vellmar e.V. werden Frau Gisela Herzfeld
in Dankbarkeit ein ehrendes Andenken bewahren.